Die Hurrikans sind mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h in Nicaragua auf Land getroffen. Nahezu 200.000 Menschen mussten vor den herannahenden Wirbelstürmen Notunterkünfte aufsuchen und sich dort einer hohen Infektionsgefahr durch COVID-19 aussetzen. Die Stürme lösten katastrophale Sturzfluten aus, die Wassermassen rissen Straßen, Brücken und ganze Wohngebiete mit sich. Unzählige Bäume wurden entwurzelt, zehntausende Menschen sind obdachlos.
Teyocoyani steht mit vielen Menschen in den am schlimmsten betroffenen Landgemeinden im nördlichen Bergland und an der Karibikküste in Verbindung. „Noch nie in unserer Geschichte haben wir innerhalb von wenigen Tagen zwei solch zerstörerische Hurrikans erlebt. Viele Menschen haben alles verloren, viele kein Dach mehr über dem Kopf, über zehn Dörfer wurden komplett vom Sturm und den Wassermassen zerstört. Die Lebensmittelvorräte gehen zur Neige, die Aussaat ist vernichtet. Wir werden zusammen unglaubliche Anstrengungen unternehmen müssen und benötigen dringend eure Hilfe“, bat Delgado.
Die Menschen in Mittelamerika erfahren jedes Jahr stärker die Folgen des Klimawandels. Vor allem die Ärmsten leiden darunter. Mehr als 189.000 Häuser, über 70 Gesundheitsstationen und viele Mütterhäuser, die das Rückgrat der Gesundheitsversorgung in den ländlichen Gebieten bilden, sind unbrauchbar geworden. Vier große Krankenhäuser in diesen Katastrophengebieten wurden stark beschädigt.
Nachdem die Pegelstände der Flüsse gesunken sind, kehrten die meisten der Geflüchteten wieder in ihre Heimatgemeinden zurück. Dort fanden sie kaputte und unbenutzbare Siedlungen vor. Vordringlich benötigen sie Lebensmittel und für den Wiederaufbau Baumaterialien (u.a. Zinkplatten zur Reparatur zerstörter Hausdächer) sowie Saatgut und Pflanzen für einen Neustart.